Eine lohnenswerte Anschaffung?
Für uns ja. Definitiv! Auch, wenn sich die Geister, wie bei so vielen Dingen, vor allem in Bezug auf die Kindererziehung, bei diesem Thema scheiden. Worum es überhaupt geht? Der Streitpunkt ist eine Jahreskarte. Eine Jahreskarte für einen Haustierhof. Die Reutemühle! Bei uns ganz in der Nähe und für Ben immer wieder das Erlebnis schlechthin!
Ehe man sich versieht, wird aus dem kleinen Baby, das stundenlang genügsam dalag und die Welt um sich herum beobachtete, also ein Kleinkind. Ein Kleinkind, das voller Energie steckt und diese loswerden will. Ein Kleinkind, das stets auf der Suche nach neuen Abenteuern ist. Ein Kleinkind, das gefordert werden will und ebenso ein Recht darauf hat, altersgerechte Förderung zu erfahren. Ein Kleinkind, das Tiere liebt. Über alles!
So. Und jetzt versucht bitte mal dieses kleine große Energiebündel davon zu überzeugen, dass Tierbücher, die selbstverständlich still sitzend begutachtet werden sollen, über Stunden hinweg der Befriedigung gleichen, die es sich an der frischen Luft holen kann. Laufend, rennend und tobend. In der Natur, inmitten von heimischen und teils auch exotischen Tieren, deren Anblick immer wieder für Freudenschreie sorgt und die großen Kinderaugen noch größer werden und leuchten lässt! – Ihr wisst, was ich meine. Oder?
Tierliebe
Wie Ben, geht es vermutlich fast allen Kindern so. Sie lieben Tiere. Ob klein oder groß, sie kennen schließlich noch keine Angst. Ob Haus- oder Wildtier. Tiere faszinieren. Tiere verzaubern! So war für uns von Anfang an klar, dass Ben, wann immer es uns möglich ist, mit Tieren in Kontakt kommen soll. Er soll Tiere verstehen und respektieren lernen! Er soll mit ihnen großwerden, mit ihnen leben. Und das auch erstmal ohne den täglichen Umgang mit einem Tier, dem eigenen Haustier. Denn dafür, das steht fest, ist er noch zu jung. Doch für Ersatz ist gesorgt: alleine in den letzten sieben Tagen waren wir bereits zum dritten Mal in der Reutemühle. Und jeder Besuch ist Faszination pur. Denn die Welt, wie sie durch Kinderaugen gesehen wird, ist wundervoll und voller Wunder. So entdeckt Ben bei jedem Rundgang, den wir inzwischen bravourös ohne Kinderwagen absolvieren, eine neue Sensation. Eine Sensation, für die wir Erwachsene längt alltagsblind geworden sind. Blind für das Besondere. Das Besondere, das die Kindheit ausmacht. Und um Ben genau dies bieten zu können, sind wir unter anderem Inhaber dieser Jahreskarte. Dieser einen umstrittenen Jahreskarte, die es uns möglich macht, das Freizeitangebot für Ben abwechslungsreich und abenteuerlich zu gestalten. Das, was die eigenen vier Wände nicht annähernd zulassen. Zumindest nicht auf Dauer!
Für und Wider
Dass jegliche Arten von Einrichtungen, die Tiere, seien es die regionalen oder gar die aus fernen Ländern, in Gefangenschaft halten, umstritten sind, ist mir bewusst. Und ehrlich gesagt bin auch ich selbst nicht der größte Fan von Zoos im
Allgemeinen. Doch soll ich meinem Kind deswegen die Erfahrung, all die vielen Tiere, die es durch unzählige Bücher kennengelernt hat, inzwischen sogar nahezu vollständig benennen kann und für die sein Herz schlägt, live zu erleben, verwehren? Nein. Meiner Meinung nach, nein! Sicherlich würde und werde auch ich offensichtliche Tierquälerei und Tierparks, die rein auf Profit und dies auf Kosten der Tiere, ausgelegt sind, boykottieren, jedoch ist es meiner Meinung nach ein Muss, unseren Kindern einen gesunden Verstand zu lehren.
Ben soll also lernen zu verstehen. Zu verstehen, woher diese Tiere kommen. Welche Bedürfnisse diese Tiere haben und vor allem: dass diese Tiere Teil unseres Lebens sind, was bedeutet, dass wir sie und ihren Lebensraum respektieren und, was in Zukunft immer wichtiger zu werden scheint, schützen müssen! Und das tut er nun mal am besten, wenn diese Erfahrung real ist. Real und mit dem Ziel, ein Bewusstsein zu schaffen. Ein Bewusstsein, das nicht ausschließlich das Vergnügen in den Vordergrund stellt, sondern vielmehr die Sensibilität, durch die die Lebewesen artgerecht betrachtet werden. Und da man diesen Lehrauftrag nicht früh genug in die Tat umsetzen kann, befinden wir uns bereits mittendrin und verbinden ihn zudem mit viel frischer Luft und Bewegung, die das Immunsystem stärken. Denn die Tage, die uns wetterbedingt zu Hause halten und die Couch plus die ein oder andere Kindersendung im TV lukrativ machen, wird es gewiss immer wieder geben!